Mamma mia, Porcorollo!

(...) Mit ein paar alten Weinfässern, ein bisschen Holz, selbstgebauten Bänken, vielen Pflanzen und leuchtenden Sonnenschirmen ist hier geschickt eine kleine Oase geschaffen worden. Verantwortlich dafür ist der sympathische Patrone Antonio Rovecchio, ebenso wie für die kleinen Gaumenfreuden, die uns dann schnell serviert werden. Wohlschmeckender Büffelmozzarella, sehr geschmackvolle Tomaten, duftendes Basilikum und feinstes Olivenöl bei dem Caprese.

Das Carpaccio, mit üppig Tomatenstückchen, Kapern, Oliven, Rucola und gehobeltem Peccorino über dem hauchdünnen Rindfleisch ist nichts für Puristen, uns hat es als ganzes Sommergericht wunderbar geschmeckt. Das gleiche gilt auch für die Porco- und Tonnorollos. Keine neu entdeckte italienische Spezialität, sondern einfach eine Erfindung des Patrone. Der ist ein kreativer Autodidakt der kleinen, aber feinen "Brotzeitküche", die mangels "echter" Küche hinterm Tresen auf nicht mal ganz zwei Quadratmetern entsteht. Da muss man sich was einfallen lassen, wenn man seinen Gästen schöne Sachen auf den Teller zaubern  . So ist er auf die Rollos gekommen und das Ergebnis ist perfekt: leicht angebratene Salsicce, Tomaten, Zwiebeln und Oliven oder Thunfisch, Tomaten und Käse in Tortillas gewickelt, dazu ein kleiner, schöner Salat, wunderbar. (...) Wir trinken zum Abschluss einen Espresso, der schmeckt kräftig nach Süditalien, Selbst gemischt sagt Antonio, aber die Mischung bleibt sein Geheimnis..

Peter Trischberger, in-münchen, 27.07.2011

Münchner Nächte

Man fühlt sich ein bisschen wie auf einer kleinen Piazza in Rom, wenn man an einem der Holztische abends draußen sitzt, ab und an eine Vespa oder die Tram vorbeiknattert und Padrone Antonio Rovecchio ein Glas kalabresischen Weißweins von Statti zu Rote-Bete-Salat mit Perlgraupen und Zucchini-Minze-Carpaccio serviert. Der freundliche, ruhige Antionio ist Vollblutgastronom und Vollblutitaliener mit sizilianischen Wurzeln, doch die ersten Jahre seines Lebens hat er in Lybien verbracht.

Vielleicht verwendet er deshalb gerne orientalische Aromen sie Koriander oder Minze. "Ich liebe Kräuter", meint er, was man auch an den großen, mit rustikalem Brot zubereiteten Bruschetta-Variationen merkt. Dazu passt perfekt der kirschrote Barbaresco vom Piemonteser Weingut Malgrà.

Auch bei kühlen Temperaturen macht ein Besuch in dem mit Kerzen beleuchteten Ristorante Spaß: Man sitzt an Hochtischen, umgeben von rund 200 verschiedenen Weinen, die man hier flaschenweise für ein Korkgeld von 8 Euro trinken kann, isst vielleicht eine warme Kürbissuppe oder ein Rindsragout mit Kakaosauce und lauscht Antonios Geschichten.

"Mezzodi" heißt zwar halber Tag, doch bei so viel Heimeligkeit bliebe man am liebsten den ganzen Tag.

Susanne Wess, Die Welt, 9.10.2012

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Enoteca · Caffé

Inhaber Antonio Rovecchio

Steinstr. 57

81667 München

Öffnungszeiten Di - Sa 10:30 - 22:00

                   Mo 16:00 - 22:00

                 Küche bis 21:30

Reservierung nur telefonisch 089.48 49 50

mezzodi(e)live.de